Ich, ich bin ein Mensch

Ich bin Peter, 14 Jahre alt, und wohne in Hamburg im Geschäftshaus meiner Eltern. Es ist eine kleine Kaffeerösterei im Herzen der Stadt. In der Schule leide ich wie zu Hause, wie immer und überall. Vor allem, wenn ich ihn sehe, ihn, der meine Liebe nicht erwidert. Ich denke nur an ihn und dazu der Druck zu Hause. Der Druck, alles erreichen zu müssen, das Abi, das Geschäft. Egal, was es ist.

Ich sage nichts.

Mach das Abi, sagen sie.

Ich sage nichts.

Er schaut mich an und

ich sage nichts.

Es geht mir immer schlechter, wobei ich mir nichts anmerken lasse oder es zumindest versuche. Jedes Mal kommen meine Eltern und wollen irgendetwas und ich sage nie nein. Mir wächst alles über den Kopf, doch

sie sagen nichts, fragen nichts, merken nichts.

Wobei ich auch nicht reden könnte, zumindest nicht mit meinem Vater. Zu groß die Enttäuschung.

Auch meine Geduld hat ein Ende und als ich nun tot da liege, kommen sie, weinen, trauern um mich, lesen den Brief, aber

sagen und fragen nichts.



von Sebastian Eckstein, Klasse 10 b