Berufswegplanung („ OloV“) an der IGS Mainspitze

 

 

An der IGS Mainspitze orientieren sich die vielfältigen Aktivitäten zur Berufswegplanung am Programm “ OloV“ (Optimierung der lokalen Vermittlungs-arbeit)1 und berücksichtigen die für Hessen definierten Qualitätsstandards:

1.     Berufsorientierung mit Förderung der Ausbildungsreife

2.     Akquise von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen

3.     Matching (Abgleich bzw. Zuordnung von Arbeitsplatzanforderungen und Kompetenzen ) und Vermittlung von Ausbildungsplatzsuchenden

 

Zielsetzung: „Keiner verlässt die Schule ohne gesicherte Anschlussperspektive“

 

Bereits jetzt zeichnet sich einerseits ein Mangel an Fachkräften ab, andererseits münden zu viele Jugendliche in das Übergangssystem ein und scheitern dort. Daher ist es wichtig, die Ausbildungs- und Berufswahlreife2 der Jugendlichen so zu stärken, damit sie erfolgreich vermittelt werden können3 .

 

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

1 OloV steht für: "Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen" und ist Bestandteil des Hessischen Paktes für Ausbildung, den folgende Partner miteinander geschlossen haben:

Hessische Landesregierung / Arbeitsgemeinschaft hessischer IHK / Arbeitsgemeinschaft der Hessischen HWK / Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. / Verband Freier Berufe in Hessen / Regionaldirektion Hessen der BA für Arbeit / Hessischer Landkreistag / Hessischer Städte- und Gemeindebund / Hessischer Städtetag .

Die Partner des Hessischen Ausbildungspaktes haben sich zum Ziel gesetzt, den Übergang von der Schule in den Beruf insgesamt so zu gestalten, dass junge Menschen möglichst zügig und passgenau in eine berufliche Ausbildung vermittelt werden können.

 

OloV will in regionalen Zusammenhängen Strukturen schaffen, stabilisieren und dauerhaft verankern. Diese Strukturen unterstützen Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf durch

§   Kooperation und Koordination der Ausbildungsmarkt-Akteure,

§   schnellere Vermittlung junger Menschen in Ausbildung,

§   Erhöhung der Transparenz über Angebote und Maßnahmen,

§   Vermeiden von Parallel- und Doppelstrukturen.

2 Ausbildungs- und Berufswahlreife: siehe Tabelle 1 “Merkmale der Ausbildungsreife“.

3 Idealtypische Phasen der Berufsorientierung und Berufswahl: siehe Tabelle 2

 

 

 

 


 


Ausbildungs- und Berufswahlreife2

 

Am Ende der Schulzeit steht mit der Wahl für eine Berufsausbildung eine wichtige Entscheidung für den späteren beruflichen Werdegang an. Es handelt sich um eine zentrale Weichenstellung. Daher ist der Prozess der Berufsorientierung gut vorzubereiten.
Die Berufsvorbereitung sollte möglichst früh ansetzen. Ziel der Berufsorientierung ist es, die Schülerinnen und Schüler zur Berufswahlreife zu führen. Diese stellt einen Teilaspekt der Ausbildungsreife dar (s. Tabelle 1):

Tabelle 1: Merkmale der Ausbildungsreife im Überblick

Bereich

Merkmale der Ausbildungsreife

Schulische Basiskenntnisse

(Recht-)Schreiben

Lesen (mit Texten und Medien umgehen)

Sprechen und Zuhören (mündliches Ausdrucksvermögen)

Mathematische Grundkenntnisse

Wirtschaftliche Grundkenntnisse

Psychologische Leistungsmerkmale

Sprachbeherrschung

Rechnerisches Denken

Logisches Denkvermögen

Räumliches Vorstellungsvermögen

Merkfähigkeit

Bearbeitungsgeschwindigkeit

Befähigung zur Daueraufmerksamkeit

Physische Merkmale

Altersgerechter Entwicklungsstand
gesundheitliche Voraussetzungen

Psychologische Merkmale
des Arbeitsverhaltens
und der Persönlichkeit

 

Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz

Kommunikationsfähigkeit

Konfliktfähigkeit

Kritikfähigkeit

Leistungsbereitschaft

Selbstorganisation/Selbstständigkeit

Sorgfalt

Teamfähigkeit

Umgangsformen

Verantwortungsbewusstsein

Zuverlässigkeit

Berufswahlreife  

Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz

 

Gegenstand der Berufswahlreife ist eine Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz, die Jugendliche im Hinblick auf eine für sie passende Berufswahlentscheidung besitzen sollten. Sie sollen dazu in die Lage versetzt werden, eine eigene Berufswahlstrategie zu entwickeln. Diese kann in verschiedenen Stufen erfolgen, die aufeinander aufbauen und kontinuierlich durch Rückkopplungen aufeinander bezogen sind. Sie lassen sich analytisch in die folgenden Phasen aufteilen (Tabelle 2):

 

 

Tabelle 2: Idealtypische Phasen der Berufsorientierung und Berufswahl im Überblick

Phase

Aufgaben

Orientierung

eigene Neigungen, Interessen und Fähigkeiten erkunden

individuelle Voraussetzungen verbessern

passende (Ausbildungs-)Berufe identifizieren

Informationen über diese Berufe sammeln

praktische Erfahrungen gewinnen (Praktikum)

Entscheidung

Aussichten und Chancen der Berufe erkunden

Perspektiven mit persönlichen Voraussetzungen abgleichen

Wunschberufe und Alternativen festlegen

Realisierung

geeignete Ausbildungsstellen / Ausbildungsangebote suchen

Bewerbung anfertigen und Rückschläge einkalkulieren

Ausbildungsvertrag abschließen / bei beruflicher Schule einschreiben