Theaterstück zum Thema
Mobbing
(Text: A. Zepp, Foto: R. Zarges)
Am Freitag, den 01.06.2012 wurde das Theaterstück
"Nennen wir ihn Anna" nach dem gleichnamigen Jugendbuch von Peter Pohl zum
Thema "Mobbing" des Theaterhauses Ensemble Frankfurt in der Turnhalle unserer
Schule aufgeführt. Alle sechsten Klassen mit ihren Klassenlehrerinnen sowie unsere
Schulleiterin Frau Mudersbach nahmen als Zuschauer teil. Es gab keine aufwendig gestaltete
Theaterbühne und keine Kostümierung. Die Schauspieler führten ihr Theaterstück
in Trainingsanzügen in unmittelbarer Nähe der Zuschauer inmitten der Turnhalle
auf.

"Wer später ankommt, muss auf die
Blicke der anderen achten. Der muss ein Löwe sein. Bist du ein Löwe?"
Doch der 14jährige Anders Rose ist kein Löwe. Er kommt als letzter im Feriencamp
an und wird sofort als "Anna" außerhalb der Rangordnung gestellt. Außer
dem achtzehnjährigen Trainingsleiter Micke hält keiner zu ihm. In eindrucksvoller
Art und Weise zeigten die Schauspieler, wie Sticheleien zu gewalttätigen Quälereien
werden und Anders vom Außenseiter zum Mobbingopfer wird, der sich schließlich
das Leben nimmt. Diese dramatische Entwicklung wurde durch das anfängliche Summen
der Akteure von Smetanas "Moldau" untermauert.

Nach der Aufführung fand im jeweiligen
Klassenraum ein aufschlussreiches Gespräch mit einem der Schauspieler statt. Dabei
wurde die Betroffenheit der Schüler deutlich und sie äußerten ihre
Bereitschaft sich gegen derartige Entwicklungen an unserer Schule einzusetzen. Die
Empfindungen und Gefühle der einzelnen wurden mit erkennbarer Empathie nachempfunden
und besprochen. Nachdenklich zeigten sich die Schülerinnen und Schüler auch
über das Nichteingreifen und Wegschauen einzelner, das solche schicksalhaften
Entwicklungen erst möglich macht. Die Kooperation mit der Schulsozialarbeit als
Ansprechpartner für betroffene Schülerinnen und Schüler wurde in diesem
klärenden Gespräch nochmals hervorgehoben.
Zum Abschluss erhielt jede Klasse ein Plakat
zum Theaterstück, auf dem alle Schauspieler des Ensembles unterschrieben hatten.
Dieses Plakat wird als mahnender Hinweis "Schau nicht weg! - Handle!" dauerhaft
im Klassenraum visualisiert.
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