"Wir waren in Berlin"
(Text und Foto: G. Trippel)
Jahrgangsstufe 10 der IGS auf Studienfahrt
in der Hauptstadt

Die Tradition der Studienfahrten des Abschlussjahrganges
nach Berlin wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt. Per Doppeldeckerbus mit einem immer
gut gelaunten Busfahrer "Ali" landete die Gruppe nach einer achtstündigen
Fahrt im A&O-Hostel direkt am Bahnhof Zoo. Schon beim Aussteigen befanden sich
die 10.-Klässler mitten im strudelnden Leben: Erotikshop um die Ecke, Asia-Bude
und Döner-Kiosk, Pizzabäcker und Burgerbraterei, Crepeverkäufer, wummernde
Musik aus einer Sportsbar, internationales Flair. Eine Etage höher der Eingang
zum Hostel, gegenüber ein gut frequentiertes Pfandleihhaus.
Fast problemlos verlief die Zimmeraufteilung
quer durch den Jahrgang. Und schon ging es zu Fuß am Landwehrkanal entlang zum
Potsdamer Platz.
"Heimkommen müsst ihr nun alleine"
hieß es von Lehrerseite. Hat dann auch hervorragend geklappt. Am Ende waren alle
Spezialisten im U- und S-Bahn-Fahren.
Der nächste Tag begann mit einer dreistündigen
Stadtrundfahrt. Olympiastadion, Grunewald, Regierungsviertel, Brandenburger Tor, East-Side-Gallery
und, und, und. Die Vielfalt der Hauptstadt war beeindruckend. Am Ende landeten alle
in Kreuzberg und mussten nun wieder zurück finden.
Highlight des Abends war der Besuch der Ausstellung
"Story of Berlin" mit einer beklemmenden Bunkerführung. Der Bunker entstand
während des Kalten Krieges und sollte 30000 Menschen Platz bieten.
Am Mittwoch wurde es politisch. Die Mitarbeiter
des Bundestagsabgeordneten Gerold Reichenbach erwarteten die Schüler. Zuvor konnten
die IGS-ler einiges an politischer Prominenz hautnah erleben: Frau Merkel im Dienstwagen,
Herr Müntefering zu Fuß und ohne Personenschutz auf dem Weg ins Abgeordnetenhaus,
Finanzminister Schäuble aus dem Reichstag kommend.
In der etwa einstündigen Informationsveranstaltungen
konnten sich alle ein Bild vom Zeitplan und der Belastung eines Bundestagsabgeordneten
machen. Mit vielen Fragen löcherten die Schüler die Referenten. Dann ging
es hinauf in die Kuppel des Reichstages.
Am Alexanderplatz tobt das Leben. Riesige
Einkaufszentren locken zum Geldausgeben. Daneben das höchste Gebäude Berlins,
der Fernsehturm. In kleinen Gruppen wurde rund um den "Alex" die Berliner
Luft geschnuppert und so manches Schnäppchen oder Souvenir erstanden. Am Abend
dann Diskobesuch einiger Tanzwütigen, andere vergnügten sich in der Karaokebar
des Hostels.
Geschichte selbst erfahren war das Motto des
folgenden Tages. Das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen dokumentiert die Schrecken
und Gräuel der Nazizeit. "Arbeit macht frei" steht als zynischer Satz
am Portal des Arbeitslagers. Die Freiheit war letztendlich der Tod der meisten Insassen.
Die zweistündige Führung über das Gelände war der beste Geschichtsunterricht
für die Schüler.
Und am Abend das Pergamonmuseum auf der Museumsinsel.
So unterschiedlich die Qualität der Information und der Führer, so unterschiedlich
war auch die Begeisterung für alte Architektur und Geschichte.
Die Nacht zum Tage machen war dann angesagt.
Schließlich war es die letzte Nacht vor der Heimfahrt. Dementsprechend war dann
auch der Zustand einiger "Durchmacher". Schon kurz nach der Abfahrt war es
mucksmäuschenstill im Bus.
Fast ohne Stau verlief der Heimkehrtrip.
Spät abends schreibt dann Jenny bei wkw:
"Ich fand die Klassenfahrt so toll, ihr
Lehrer wart voll locker und ich fands auch toll, dass ihr uns allein in Berlin rumlaufen
gelassen habt. Schade das man die Zeit nicht mehr zurück drehen kann."
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